Zerspanen von Werkstücken: Die spanenden Verfahren
Grob gesagt versteht man unter der spanenden Fertigung oder der spanenden Bearbeitung von Werkstücken, das man von einem Rohling so viel Material abträgt, bis das gewünschte Werkstück entstanden ist. Das Zerspanen ist unter DIN 8589 als Teil der Fertigungsverfahren genormt. Alle möglichen Verfahren des Zerspanens haben gemeinsam, dass eine Werkzeugschneide in die Oberfläche des Werkstücks eindringt und so eine dünne Materialschicht quasi abgeschält wird. Die dabei entstehenden Späne waren wahrscheinlich für den Namen mit verantwortlich.
Unterschieden werden kann hierbei noch die Geometrie des Werkzeug: So gibt es die spanende Bearbeitung mit geometrisch bestimmter Schneide, wie sie beispielsweise bei Verwendung eines Bohrers, eines Drehstahl, einer Säge, eines Gewindeschneiders oder eines Senkers vorliegt. Alle diese Werkzeuge sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine exakt definierte bzw. genormte geometrische Form an allen Stellen der Schneide aufweisen.
Idealerweise ist so z.B. der erste und der 278. Zahn eines Sägeblattes identisch.
Im Unterschied dazu steht die spanende Bearbeitung mit geometrisch unbestimmter Schneide: Der Klassiker ist hier zum Beispiel Sandpapier. Auch hier wird von „Schneiden“ Material abgetragen. Der Unterschied ist aber, dass der Sand auf dem Schleifpapier chaotisch angeordnet ist und man schon rein statistisch sagen kann, dass die Anordnung der Sandpartikel in einem bestimmten Quadratzentimeter mit Sicherheit nicht exakt der Anordnung in einem anderen Quadratzentimeter entsprechen wird.
Das Zerspanende Bearbeiten ist eines der ältesten Fertigungsverfahren. Bereits die Menschen in einer Steinzeit hatten primitive Werkzeuge, mit denen sie zum Beispiel durch schabende Bewegung einen Materialabtrag erreichen konnten. Zu den heute relevanten spanenden Fertigungsverfahren an metallischen Werkstoffen zählen z.B. Feilen, Meißeln, Sägen, Bohren, Senken, Reiben, Gewindeschneiden, Drehen, Hobeln, Fräsen, Schleifen, Läppen, Räumen und Honen. In der Regel verlangen die Universitäten zwei Wochen in diesem Bereich, an Fachhochschulen kann das aber auch mehr sein.
Mögliche Tätigkeiten inklusive Auszug aus dem Praktikumsbericht:
- Grundlagen im Messen, Anreißen und Ankörnen
- U-Stahl feilen (Der Klassiker!)
- Bohren, Senken und Gewindeschneiden am Beispiel einer Bohrplatte
- Sägen per Hand
- Gussteile maschinell nachbearbeiten (Bohren, Senken, Fräsen, Sägen, Schleifen)
- Maschinenfuß drehen
Ich muss für mein Studium auch zwei Praktikumswochen in einem spanenden Verfahren absolvieren. Hier finde ich besonders die Honen-Methode interessant und werde versuchen, hier eine Werkstatt zu finden. Gerade weil es eines der ältesten Fertigungsverfahren ist, fasziniert es mich ungemein.
Danke, dass Sie diesen Blog über Bearbeitungsprozesse mit anderen teilen. Ich habe einen Freund, der daran interessiert ist, mehr über Zerspanung zu erfahren, bevor er sein eigenes Unternehmen gründet. Ich werde diesen Artikel mit ihm teilen und ihm sagen, dass er mit einem Fachmann auf dem Gebiet der Zerspanung sprechen soll, um mehr zu erfahren.
Der genaue Ablauf verschiedener Schneideverfahren ist wirklich interessant, weshalb ich aktuell auf der Suche nach einem Praktikumsplatz bin, wo ich beispielsweise mehr über das Plasmaschneide-Verfahren erfahre. Bislang konnte ich nur ein paar interessante Artikel darüber lesen. Besonders faszinierend finde ich die inzwischen mögliche hohe Schnittgeschwindigkeit.
Vielen Dank für den interessanten Einblick in verschiedene Fertigungsverfahren. Als ich mich während des Schulpraktikums mit dem Sägen beschäftigt habe, begann ich mich mehr für verschiedene Schneideverfahren zu interessieren. Mein Onkel, der sich mit Säge-Arbeiten auskennt, konnte mir einiges zusätzlich beibringen. Ich kann mir gut vorstellen, später etwas beruflich in dem Bereich zu machen.